Wo ich doch so gut Kultur, Soziales und Kommerz unter einen Hut bringen kann, habe ich beschlossen, Kultursenator zu werden!!!!!!

Guten Tag!
Ich bin Stadtteilobjektkünstler im Schanzenviertel und Museumsdirektor.
Ich plane so was ähnliches für den (Galaoplatz) Schulterblattplatz im Schanzenviertel.
Ich kann auch gut abkupfern. Ich bei Koons, der wohl bei Parkfiktion. Mein Mosterschrottkunstwerk wird viel billiger.
Bei meinem Entwurf haben die Schrottkräne eine leuchtend rote Farbe in Anlehnung an die Rote Flora. Die Betonsockel haben eine Höhe von 4,5 m und die Form und Farbe portugiesicher Kuchenstückchen. Ein riesiges, durchsichtiges Galaoglas aus Kunststoff wird von galaobraunen Drahtseilen zwischen den Schrottkränen gehalten. Es kann als Aussichtsgondel hoch und runter bewegt werden. So hat man gegen Bezahlung von Eintrittsgeld einen herrlichen Blick auf die Schwesterschrottkräne des Spielbudenplatzes. Nur, dass meine Schrottkräne Geld reinbringen. Das Kassenhäuslein hat die Form und Farbe eines riesigen Zuckerspenders.

An der Kasse könnten sich Frau Huflutschka, Olaf zu Bleust, Herr Schrill und Herr Mettwurst (das sind natürlich nur reine Phantasienamen) ablösen und ihre schmalen Rentengelder etwas aufbessern.
Die Schrottkräne werden von einem mir bekannten Großbauunternehmer gesponsort. Der braucht wegen der Flaute im Bausektor Platz auf seinem Betriebshof. Ich stelle ihm dafür eine Spendenquittung aus.
Das Modell dieses genialen Schrottmonsterkunstwerks ist im Eingangsbereich zu meiner Galerie 59-1, Schulterblatt 59 zu bestaunen...und keiner hat einen Pfennig dazu bezahlt.
Die Schanzenbewohner sind begeistert und organisieren schon einen Putzplan. Die Leute von Killemanschanzo machen oben sauber.
Gruß, Stephan Watrin!

Leserbrief an die Welt vom 24.05.03
Jetzt werden die armen Bauunternehmen in ganz Deutschland leider doch nicht ihre Schrottkräne los. Es wäre schon toll gewesen und richtungsweisend, wenn nicht nur mein Schrottkranbaukunstwerk auf dem Schulterblattplatz, sondern auch der Gigomantenschrott auf dem Spielbudenplatz entstanden wäre.
Ein wie traurig müssen jetzt der Metti und die Dana sein. Jetzt haben doch der kunstunkundige Pöbel und die ewig Gestrigen gewonnen.
Dabei haben sich doch die beiden Heroen der Kultur und des Hochstapelns, ups ich meine natürlich des Hochbaus so ins Zeug geworfen.
Nur edel, daß sie die 100.000 Euro von ihrem schmalen Gehalt bezahlen wollen. Jetzt können sie 8,5 Jahre nur noch bei "Schauen und Kaufen" am Schulterblatt einkaufen gehen.
Aber das trifft sich ja gut, wo sie doch in 1 1/2 Jahren an meinem Schrottkrambaukunstwerk zusammen mit dem Schill und dem von Beust die Karten an die Touristen verkaufen.
Diese können dann in der riesigen Galaotasse von oben über Hamburg schauen.
Die Exsenatoren und Bürgermeister bekammen dann eine schöne blaue Uniform gestellt. Sie haben dann Gelegenheit, ihre schmale Rente in meinem Kassenhäuslein in Form und Farbe eines riesigen Zuckerspenders aufzubessern.
Nur den Lange und den Wellershausen kann ich da nicht gebrauchen, der eine kann nicht 1 + 1 zusammenzählen und der andere ist mir nicht so ganz koscher und zu wenig lernfähig.

Leserbrief an die Hamburger Morgenpost vom 31.07.03
Diese Woche in DAS-Hamburg-Journal melde ich meine Anwaltschaft als Kultursenator an.
Ich rechne mit Ihrer Unterstützung. Besser als Frau Huflutschka bin ich allemal. Und so ein schön großes Kunstwerk für den Schulterblattplatz beschafft sonst auch keiner.
Ich muss mal mit Bambule sprechen, ob ich nicht auch noch Innensenator werden soll. Dann gibt es wieder viele schöne bunte Wagenburgen in der Stadt. Die Polizisten hätten dann mehr Zeit in die Oper, ins Theater, ins Kino, zu Dichterlesungen, zu Konzerten usw. zu schlendern. Sie brauchten dann nicht mehr so viel hinter den Leuten von Bambule herzurennen, sondern könnten sich mit denen nach einem Opergenuss auf ein Glas Bier auf dem Bauwagenplatz treffen. Vielleicht könnten sie ja zusammen die Westsidestory oder etwa eine Operette einüben und die Hamburger damit auf dem Rathausmarkt erfreuen.
Schrill könnte dann im bunten Kassenwagen sitzen und sich ein Haschpfeiflein rauchen und mit Bambule über alte Zeiten plaudern.
Ach ja, Phantom der Oper hab ich damals als einer der Pressesprecher der Anwohnerinitiative Schulterblatt auch schon maßgeblich mit verhindert. Herr Ingo von Münsch wird sich noch daran erinnern. Herr Kurz war echt böse auf mich. Mit dem und Herrn Kurz saß ich schon beim NDR auf dem Sofa. Zwischen den beiden Herren und mir war aber ein gebührender Abstand. Außerdem sind die vor der Fernsehsendung viel schöner geschminkt worden. Alle Tiere sind gleich, nur die hohen sind gleicher. Können aber auch tiefer fallen. Aber noch bin ich ja kein Kultursenator. Ich üb' ja noch im Schanzenviertel.
Die Huflutschka werd ich aber auch noch los.
Der geplante Gigomantenschwachsinn auf dem Spielbudenplatz für viel Geld!
4 bis 5 Millionen Euro (auf eine Million kommt es ja gar nicht an) soll die Schrottkrankunst kosten. Zusätzlich zu dem aus dem Kulturetat geplanten Betrag von 1,5 Mio sollen noch durch Sponsorengelder 2,5 Mio Euro reinkommen. Dies strecken wir Steuerzahler aber erst mal vor. Wenn sich aber nicht genügend Sponsoren finden, haben wir die ganze Summe von ungefähr 4 Mio oder mehr an der Backe und das Kunstwerk auf dem Spielbudenplatz 'rumstehen.
Da auch die von mir gar nicht geschätzte Unkultursenatorin keine Goldtalers ausscheiden kann, fehlt das Geld in anderen Kulturbereichen. Das Deutsche Schauspielhaus hätte dann zum Beispiel nur noch Geld, um den Hamlet in Form eines Kasperletheaters mit Handpuppen vorzuführen.
Da hab ich mir doch hurtig gedacht, das muß doch auch anders gehen, und hab einen eigenen Entwurf für die Schanze ausgearbeitet.
Den hab ich dann Herrn Schreiber (Bezirksamtsleiter Hanfburg Mitte) per email zugesandt.
Den Leserbrief an die Welt zu diesem Thema könnt ihr auch oben in Augenschein nehmen.
Zu dem Entwurf hat die Stadt aber auch keinen Pfennig zugezahlt. Er ist in dem Zugang zur Galerie 59-1, Schulterblatt 59, zwischen Stenzel und Stüdemann, zu bestaunen. Schrottkraneigentümer und Kulturgrößen haben sich schon zuhauf angesagt.
Ich will mir hiermit kein Urteil über anderer Leute Kunst machen. Ich bin ja auch ein begnadeter Schrottobjektküntsler.
Mein Vorschlag für den Spielbudenplatz wären viele verschieden große künstleriche Pavillions aus Glas und Stahl, in denen wechselnde Kunstausstellungen (auch von unbekannten Künstlern) gezeigt werden könnten. Auch Bühnen für Gesang, Musik, Theater, Dichterlesungen usw. sollten da gebaut werden. Dazu kann dann für das leibliche Wohl von Gastronomen gesorgt werden, die an den Kosten für ihre künstlerich gestalteten Pavillions beteiligt werden.
So wird der Platz wieder belebt mit Kunst, Kultur und Kommerz. So könnte mit Kunst im öffentlichen Raum Geld in die leeren Kassen 'reinkommen. Für die Förderung des Fremdenverkehrs wäre das auch hervorragend.
Die gestresste Wohnbevölkerung des umliegenden Viertels sollte durch ideenreiche Einfälle entschädigt werden, z.B. durch ein Kulturfest. An diesem Tag könnten sie Kultur und Essen und Trinken umsonst genießen.
Auch hier am Schulterblattplatz habe ich so etwas ähnliches im Auftrag des Sanierungsbeirats Schanzenviertel für den 18.05.2003 organisiert.
Ende September findet wieder solch ein "Fest der Musen" hier statt. Einige hier ansässige Gastronomen (wie z.B. Venezia, TAPAS, Petisco, Bar ohne Namen) tragen die Organisationskosten und laden die "Ureinwohner des Schulterblattplatzes zu Speis und Trank ein.
Wo ich doch so gut Kultur, Soziales und Kommerz unter einen Hut bringen kann, habe ich beschlossen Kultursenator zu werden!
Die Fotos vom Modell (hat der Stadt keinen Cent gekostet) des Objektkunstwerks für den Galaoplatz, geknipst beim Runterfallen von der Leiter. Deshalb sind sie nur ausschnittsweise zu sehen.
Der Künstler fiel auf den Kopf und beschloss in geistiger Umnachtung, sich ein Galerielokal zu leisten.